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175740

(2016) Husserl, Cassirer, Schlick, Dordrecht, Springer.

Das Problem in ein Postulat verwandeln

Cassirer und Einsteins Unterscheidung von konstruktiven und Prinzipien-Theorien

Marco Giovanelli

pp. 123-158

Die von Albert Einstein um 1919 formulierte Unterscheidung zwischen konstruktiven und Prinzipien-Theorien hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend Aufmerksamkeit in der wissenschaftshistorischen und -philosophischen Literatur gefunden. Michel Janssen (Janssen 2000) sieht zum Beispiel in Einsteins Auffassung der Relativitätstheorie als Prinzipien-Theorie eine Variante der ›Physik der Verzweiflung‹ (Holton 1967/1968), auf die man zurückgreift, nachdem alle konstruktiven Bemühungen gescheitert sind (Janssen 2009). Während Janssen aber beide, die konstruktive und die prinzipiengeleitete Strategie, als gleichberechtigt betrachtet, stellt Harvey Brown die ›Mängel‹ der Prinzipien-Theorien heraus und schlägt eine ›konstruktive‹ Interpretation der speziellen Relativitätstheorie vor (Brown 2005). Don Howard hingegen sieht in der quasi-axiomatischen, von klaren Prinzipien ausgehenden Strategie Einsteins originellsten Beitrag zur Wissenschaftsphilosophie des 20. Jahrhundert (Howard 2005, 2007). Er hat seine Wurzeln in der ›Physik der Prinzipien‹ des 19. Jahrhundert wie wir sie u. a. in den Werken von Hermann von Helmholtz (Bevilacqua 1993) und Henri Poincaré (Giedymin 1982; Darrigol 1995) finden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-319-26745-6_8

Full citation:

Giovanelli, M. (2016)., Das Problem in ein Postulat verwandeln: Cassirer und Einsteins Unterscheidung von konstruktiven und Prinzipien-Theorien, in M. Neuber (Hrsg.), Husserl, Cassirer, Schlick, Dordrecht, Springer, pp. 123-158.

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