Repository | Book | Chapter

193479

(2012) Luhmann-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Es gibt mindestens drei Merkmale, die auch ein soziologisch ungeschulter Beobachter intuitiv mit einer Organisation verbindet. Zum einen kann man der Organisation eigene Zwecke zuordnen, die sie mit den vereinten und dadurch potenzierten Kräften ihrer Mitglieder verfolgt. Unter diesem Aspekt hat man Organisationen auch als Perfektionsformen sozialer Kooperation beschrieben. Ferner fällt auf, dass es in allen Organisationen eine transitive Rangordnung von Ämtern oder Stellen gibt, die man innehaben oder nicht innehaben, anstreben oder nicht anstreben kann: angefangen von den Spitzenpositionen, die das System leiten und es der Umwelt gegenüber repräsentieren, über mittlere Positionen für Zwischenvorgesetzte bis zu konsistent untergeordneten Positionen. Bemerkenswert ist schließlich, dass die Organisation keine geborenen Mitglieder kennt, sondern nur solche, die per Entscheidung aufgenommen wurden. Entscheidungsabhängig sind freilich auch die anderen beiden Merkmale: Noch die obersten Zwecke sind positiv gesetzt und damit im Prinzip änderbar, und auch die Stellenhierarchie ist keine Kopie anderer gesellschaftlicher Hierarchien, auch nicht der Schichtungsstruktur, sondern ihr gegenüber verselbständigt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05271-1_5

Full citation:

Kieserling, A. , Koenen, E. , Werber, N. , Nassehi, A. , Holzer, B. , Baecker, D. , Jahraus, O. (2012)., Werke und Werkgruppen, in O. Jahraus, A. Nassehi, M. Grizelj & I. Saake (Hrsg.), Luhmann-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 129-259.

This document is unfortunately not available for download at the moment.