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193549

(2009) Interaktion und Organisationsberatung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die Form "sozial"

Zum wechselseitigen Bedingungsverhältnis von System und Lebenswelt

Olaf Kranz

pp. 39-79

Jede Organisationsberatung ist in der einen oder anderen Form konstitutiv auf Interaktion angewiesen. Gegenwärtig fehlt aber nicht allein dem Berufsstand der Organisationsberater eine Interaktionstheorie für die adäquate Reflexion der Praxis dieser Beratung. Selbst die für eine Theorie der sozialen Interaktion zuständige Disziplin, die Soziologie, hat es bislang versäumt, eine solche Theorie auszuarbeiten, wenngleich sie durch die soziologische Systemtheorie schon einen Begriff der Interaktion vorlegen konnte, der das Anspruchsniveau und die Konturen einer Interaktionstheorie bestimmt: Um nicht bei einer halbierten Interaktionstheorie stehen zu bleiben, die lediglich Prozesse der Kommunikation unter Anwesenden berücksichtigen kann, müssen die unter Bedingungen der Anwesenheit gleichermaßen zur Informationsverarbeitung und zum Strukturauf- und -fortbau beitragenden Prozesse der Wahrnehmung begrifflich gleichrangig in Rechnung gestellt werden. Weil aber die bislang einzige soziologische Theorie, die dem Anspruch nach einen Dualismus der tragenden Prozesse in Interaktionen formuliert hat, ihren Begriff der Interaktion noch nicht zu einer Interaktionstheorie ausbauen konnte, ist eine solche Theorie nach wie vor ein Desiderat. Von dieser analytischen Forschungslücke ist auch die Theorie der Organisationsberatung betroffen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91624-8_2

Full citation:

Kranz, O. (2009). Die Form "sozial": Zum wechselseitigen Bedingungsverhältnis von System und Lebenswelt, in Interaktion und Organisationsberatung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 39-79.

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