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199442

(2012) Psychologie als empirische Wissenschaft, Heidelberg, Spektrum.

Informationsverarbeitung und kognitive Wende

Heiko Hecht, Wolfgang Desnizza

pp. 135-144

Nachdem wir uns mit dem Behaviorismus beschäftigt haben, der mit erschreckender Radikalität alle subjektive Erfahrung – und damit auch Kognitionen – aus dem Gegenstandsbereich der Psychologie eliminiert hatte, wollen wir jetzt kurz die Gegenbewegung, den Informationsverarbeitungsansatz in der Psychologie kennenlernen. Der Paradigmenwechsel vom Behaviorismus zur Informationsverarbeitung verdient durchaus diesen Kuhn'schen Ausdruck und wird kognitive Wendegenannt. Den Informationsverarbeitungsansatz kann man auch mit einem Kognitivismus gleichsetzen. Eine wichtige Station auf dem Weg dorthin oder, in Kuhns Worten, ein Auslöser für die Krise des alten Paradigmas ist sicherlich in der Behaviorismus-Kritik von Noam Chomsky (geb. 1928) zu sehen. Er hat in seiner Besprechung von Skinners Buch Verbal Behavior(1957) eine vernichtende Kritik formuliert, die wohl nicht in erster Linie wegen ihrer theoretischen Einsichten aufgenommen wurde, sondern weil er dem gesunden Menschenverstand wieder Geltung verschaffte und somit auch oder gar maßgeblich die Wissenschaftsgläubigkeit infrage stellte, mit der man im Behaviorismus ein Heilmittel für alle gesellschaftlichen Probleme gesehen hatte. Indem Chomsky zeigte, dass der Behaviorismus irren konnte, öffnete er die Tür für weitgehende Kritik. Berühmt wurde ein Satz, in dem seine ganze Enttäuschung über die damalige Psychologie zum Ausdruck kommt :

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-8274-2947-6_11

Full citation:

Hecht, H. , Desnizza, W. (2012). Informationsverarbeitung und kognitive Wende, in Psychologie als empirische Wissenschaft, Heidelberg, Spektrum, pp. 135-144.

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