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200059

(2009) Stationen, Dordrecht, Springer.

Mord verjährt nicht

Psychogramm eines Politischen Mordes

Renate Lotz-Rimbach

pp. 81-104

Der Philosoph Moritz Schlick wurde am 22. Juni 1936, Ende des Sommersemesters an der Universität "Wien von einem ehemaligen Studenten auf der Feststiege der Aula vor zahlreichen Anwesenden erschossen. Vom Mörder Johann Nelböck gibt es außer Generalien nicht vieles zu berichten, was ohne den Mord1 an Moritz Schlick und dessen spektakuläre Inszenierung als Mord auf offener Bühne die Nachwelt erreicht hätte. Gegensätzlicher in Herkunft, Persönlichkeit und Lebensweg, gegensätzlicher in Ausstrahlung und Erfolg können Lehrer und Student kaum sein. Aus eigenem Antrieb und Durchsetzungswillen vom Kleinbauernsohn aus sehr kargen Lebensumständen zum mäßig erkenntnisfähigen Philosophen geworden, wäre Nelböck wahrscheinlich als Unbekannter in der Geschichte verschwunden, hätte er nicht seinen international beachteten Philosophieprofessor und Doktorvater Moritz Schlick in seine wahnhaften Projektionen hineingezogen und vernichtet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-211-71581-9_3

Full citation:

Lotz-Rimbach, R. (2009)., Mord verjährt nicht: Psychogramm eines Politischen Mordes, in F. Stadler, H. J. . Wendel & E. Glassner (Hrsg.), Stationen, Dordrecht, Springer, pp. 81-104.

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