Repository | Book | Chapter

207619

(1995) Germanistik und Komparatistik, Stuttgart, Metzler.

Die Reflexion der Weltliteratur in der Nationalliteratur

Ralf Simon

pp. 72-91

Max Kommerell, nachdem er 1928 mit dem Buch Der Dichter als Führer in der deutschen Klassik1 die gleichsam offizielle Klassikdarstellung des Georgekreises vorgelegt hat, schreibt in den 30er Jahren nach dem Bruch mit George ein recht umfangreiches Werk zur Weltliteratur, das mit den Michelangelo-Übersetzungen von 1931 anhebt. Studien zum Don Quijote (1938) und zur Commedia dell"arte (1940/41) führen ihn in die Romania, das gewichtige Buch Lessing und Aristoteles (1940) wird ihm zu einer — Corneille miteinbeziehenden — Archäologie der Tragödientheorie, im vielbewunderten Essay Dame Dichterin (1938) beschäftigt er sich mit einem altjapanischen Roman aus dem 11. Jahrhundert, die Calderon-Übertragungen mitsamt einer umfangreichen Studie werden kurz vor seinem Tod 1944 fertiggestellt. Vorlesungen zu Shakespeare, zum europäischen Drama, zur Weltliteratur im 18. Jahrhundert runden das Bild eines komparatistisch orientierten Literaturwissenschaftlers ab. Als Germanist im engeren Sinne hat Kommereil fast ausschließlich zur deutschen Klassik geschrieben. Ausnahmen sind Studien zu Hofmannsthal, Immermann und Grillparzer. Schließlich liegt ein recht umfangreiches lyrisches Werk vor, ein Roman (Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern, 1940), Fragmente zu einem Barockroman, ein Drama, Kasperlespiele für große Leute.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05561-3_6

Full citation:

Simon, R. (1995)., Die Reflexion der Weltliteratur in der Nationalliteratur, in H. Birus (Hrsg.), Germanistik und Komparatistik, Stuttgart, Metzler, pp. 72-91.

This document is unfortunately not available for download at the moment.