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215309

(2011) Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Umstrittener Sinn

Zur logischen Begründung der historischen Kulturwissenschaften

Klaus Lichtblau

pp. 37-51

Drei unterschiedliche philosophische Strömungen haben sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts darum bemüht, die ursprünglich innerhalb der traditionellen Philosophischen Fakultät entstandenen und sich ihr gegenüber zunehmend verselbständigenden kulturwissenschaftlichen Disziplinen im Hinblick auf einen wissenschaftstheoretischen Kanon festzulegen, der einerseits die allmählich verloren zu gehen drohende Einheit der Wissenschaft zumindest auf einer hohen Abstraktionsebene garantieren sollte, andererseits aber offen genug war, um die Eigenart der Erkenntnis der geschichtlich-sozialen Welt gegenüber der modernen naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise zu berücksichtigen. Die im Umkreis des europäischen Positivismus entstandenen einflußreichen logischen Systeme von John Stuart Mill und Wilhelm Wundt zeichneten sich dadurch aus, daß sie zwar den besonderen Status der ‚Moral Sciences' beziehungsweise der ‚Geisteswissenschaften" hervorhoben, diese letztlich aber dann doch wieder den Normen einer einheitswissenschaftlichen Betrachtungsweise unterwarfen, die sich an dem Vorbild der Naturwissenschaften orientiert hatte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93235-4_2

Full citation:

Lichtblau, K. (2011). Umstrittener Sinn: Zur logischen Begründung der historischen Kulturwissenschaften, in Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 37-51.

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