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215309

(2011) Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Krise als Dauerzustand?

Weltanschauliche Implikationen der Weimarer Soziologie

Klaus Lichtblau

pp. 315-326

Mit der fachgeschichtlichen Einordnung und Bewertung der deutschsprachigen Soziologie der 1920er Jahre sind eine Reihe von Problemen verbunden, die bis heute nicht zufriedenstellend gelöst werden konnten. Sind sich die Historiographen darin noch einig, daß der Prozeß der Institutionalisierung der soziologischen Forschung und Lehre in der Weimarer Republik mit der Gründung der ersten soziologischen Lehrstühle und Forschungsinstitute einen erheblichen Fortschritt gegenüber der diesbezüglichen Situation im Kaiserreich erfahren hat, so weichen die Meinungen über das Innovationspotential dieser Epoche der Soziologiegeschichte doch erheblich voneinander ab. Zwar wird die durch die nationalsozialistische Machtergreifung bewirkte fachgeschichtliche Zäsur von nahezu allen einschlägigen Untersuchungen betont, so daß zumindest in dieser Hinsicht eine eindeutige Grenzziehung gegenüber der im Dritten Reich betriebenen Art von ‚Soziologie" beziehungsweise Volkstumsforschung möglich ist. Jedoch stellt sich die Frage, ob sich ein ähnlich klarer Schnitt zwischen der Soziologie, wie sie im wilhelminischen Kaiserreich betrieben worden ist, und der Soziologie der 1920er Jahre ziehen läßt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93235-4_18

Full citation:

Lichtblau, K. (2011). Krise als Dauerzustand?: Weltanschauliche Implikationen der Weimarer Soziologie, in Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 315-326.

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