Repository | Book | Chapter

216038

(2015) Prozesse, Dordrecht, Springer.

Weites oder enges Prozessverständnis?

Konzeptuelle Erörterungen auf der Basis einer kritischen Rekonstruktion des Luhmannschen Prozessbegriffes und unter Bezug auf soziale Mechanismen

Rainer Greshoff

pp. 371-407

(1) Vor 30 Jahren hat Birgitta Nedelmann festgestellt, dass 'sich ein auffallender Mangel an systematischen soziologischen Prozeßanalysen in der modernen Soziologie beobachten" lässt. Vom Kontext der Aussage her kann man erschließen, dass sie mit ‚systematisch" Analysen meint, die grundlegende Formen sozialer Prozesse – etwa solche eigendynamischer Gestalt – zum Gegenstand haben. Ihre Aussage hat meinem Eindruck nach heute immer noch Gültigkeit. Systematische Prozessanalysen derartigen Zuschnitts sind nach wie vor selten in den Sozialwissenschaften. Vor allem solche, die von einem explizierten sozialtheoretischen Prozesskonzept her entwickelt werden. In einer Hinsicht ist das auch nicht verwunderlich. Denn während es zu anderen Konzepten umfängliche Diskussionen in sozialtheoretischer Perspektive gegeben hat – man denke etwa an ‚Handeln", ‚Ereignis' oder ‚Struktur" –, ist ähnliches hinsichtlich ‚Prozess' nicht festzustellen. Ein einigermaßen klar konturiertes Verständnisspektrum, was unter ‚sozialer Prozess' zu begreifen ist, hat sich in den Sozialwissenschaften bislang nicht herausgebildet. In anderer Hinsicht ist dies aber schon irritierend. Nämlich wenn man sich vergegenwärtigt, welche Relevanz sozialen Prozessen in verschiedenen Kontexten zugemessen wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93458-7_17

Full citation:

Greshoff, R. (2015)., Weites oder enges Prozessverständnis?: Konzeptuelle Erörterungen auf der Basis einer kritischen Rekonstruktion des Luhmannschen Prozessbegriffes und unter Bezug auf soziale Mechanismen, in R. Schtzeichel & S. Jordan (Hrsg.), Prozesse, Dordrecht, Springer, pp. 371-407.

This document is unfortunately not available for download at the moment.