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216058

(2007) Phänomenologien der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Zur Aktualität und Geschichte eines Phänomens

Jörg Zirfas, Benjamin Jörissen

pp. 7-47

Der Begriff der Identität nimmt in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Literatur heute einen immer wichtiger werdenden Raum ein. Betrachtet man nur die Diskussionen in den letzten zehn Jahren, so wird deutlich, dass im Zuge des verkündeten Endes der Debatten über Identität nun deren endlose Verlängerung folgt. Nach der Klage über einen allesumfassenden Begriff, der so vieles bezeichnet, dass er nichts mehr bedeutet (Gleason 1983), und der daher nur eine "Problemwolke mit Nebelbildung" (Marquard 1979) hinterlässt, über seine "kunststoffförmige" Ausdehnung als Plastikwort (Niethammer 2000) und seine Ausmusterung als kritischer Begriff im Zuge der sozialen und politischen Folgen der amerikanischen Identity-Politics, nach der man sich schon in der Zeit "After Identity" (Danielsen/Engle 1995) wähnte, zeigt sich, dass diese Diskurse dem paradoxen Versuch geschuldet sind, den Begriff zu umgehen, indem sie ihn theoretisieren. Der Begriff Identität scheint für die Moderne unverzichtbar zu sein.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90676-8_1

Full citation:

Zirfas, J. , Jörissen, B. (2007). Zur Aktualität und Geschichte eines Phänomens, in Phänomenologien der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 7-47.