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216058

(2007) Phänomenologien der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Grenzgänge

Jörg Zirfas, Benjamin Jörissen

pp. 205-242

Seit den achtziger Jahren beschäftigt der Mythos von Narziss die Sozialisationstheorien, wie die Kulturtheorien und die Psychotherapien gleichermaßen. Der Narziss erscheint den genannten Disziplinen als ein neuer Sozialisationstyp, der in Form narzisstischer Persönlichkeitsstile, als weiblicher Narzissmus oder auch in Gestalt der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ausbuchstabiert wird. Narzissmus und Ich-Identität, Schein und Sein, Leben und Tod verknüpfen sich in dieser Figur wie in einem dichten Knoten. Der Narzissmus gilt als Signum eines ganzen Zeitalters, als Ausdruck, Ursache und Metapher einer sozialen Befindlichkeit und als Lebensform eines neuen Identitätsmodells. Dem letzteren werden wir uns jetzt zuwenden, indem wir den antiken Stoff von Narziss vor allem im Kontext der psychoanalytischen Lesart präsentieren, mit der der Mythos in die Konzeptionen der Ich-Identität einging.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90676-8_6

Full citation:

Zirfas, J. , Jörissen, B. (2007). Grenzgänge, in Phänomenologien der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 205-242.

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