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218871

(2014) Bilder in historischen Diskursen, Dordrecht, Springer.

Bilder – Geschichtswissenschaft – Diskurse

Franz X. Eder, Oliver Kühschelm

pp. 3-44

Als ein "‚Stiefkind" der Geschichtswissenschaft" bezeichnete Brigitte Tolkemitt die "Historische Bildkunde" noch 1991 und beklagte, dass diese "Hilfswissenschaft" in historischen Einführungswerken zwar genannt, aber nicht ausführlicher behandelt werde. Obwohl Bilder schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert von der deutschsprachigen und internationalen Geschichtswissenschaft zur Illustration eingesetzt und als eigener Forschungsgegenstand betrachtet wurden, gehören sie erst seit den 1980er Jahren zu den kanonisierten Quellentypen. Inzwischen hat sich die Geschichtswissenschaft – angestoßen durch die Theorie- und Methodenangebote der benachbarten Disziplinen – von einer ‚klassischen" Textwissenschaft zur multimodalen Kulturwissenschaft gewandelt. Im Zuge dieser Entwicklung ist aus dem ehemals vernachlässigten Stiefkind ein vollwertiges Mitglied der historiografischen Familie geworden. Dies belegen unter anderem Einführungswerke in die "Visual History", entsprechende Lehrbücher für den Geschichtsunterricht und Studienbücher für die universitäre Lehre. Die Zahl der einschlägigen Konferenzen, Tagungen und Workshops zum Thema "Historische Bildforschung" ist kaum mehr zu überschauen. Am Weg von der Bildkunde zur Visual History und Bild-Diskursforschung hat sich das Bildverständnis in den Geschichtswissenschaften – wie insgesamt in den Kultur- und Sozialwissenschaften – radikal verändert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-05398-7_1

Full citation:

Eder, F. X. , Kühschelm, O. (2014)., Bilder – Geschichtswissenschaft – Diskurse, in F. X. Eder, O. Kühschelm & C. Linsboth (Hrsg.), Bilder in historischen Diskursen, Dordrecht, Springer, pp. 3-44.

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