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(1998) Fernsehaneignung und Alltagsgespräche, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Der Ausgangspunkt für die vorliegende Studie war die Agumentation, daß die Fernsehaneignung einen Vermittlungsprozeß zwischen Medien- und Alltagsdiskursen darstellt, ein kommunikationskultureller Zusammenhang, bei dem dem Gespräch eine herausragende Stellung zukommt. In der näheren Betrachtung der Gernsehrezeptionssituation hat sich das gemeinsame Fernsehen als vielschichtige soziale Veranstaltung erwiesen, bei der miteinander gesprochen wird. Äußerungen beim gemeinsamen Fernsehen dienen nicht nur dazu, das individuelle Fernsehvergnügen interaktiv abzusichern, sondern haben auch die Funktion, sich gemeinsam mit dem Gesehenen auseinanderzusetzen. Dabei zeichnen sie sich zumeist durch einen kondensierten Charakter aus: Die kommunikativen Formen, die ihnen zugrunde liegen, werden häufig auf sehr knappe Weise realisiert, d.h. Erzählungen sind meist sehr kurz, Bezüge zum eigenen Alltag werden nur mit einer Äußerung hergestellt isw. Dieser kondensierte Charakter der meisten Äußerungen beim Fernsehen ist insofern nicht weiter verwunderlich, als die betreffende Situation primär als Fernsehrezeption gerahmt ist und nicht als gemeinsames Gespräch. Zu viel reden würde es unmöglich machen, das Fernsehgeschehen — in unterschiedlichen Graden aufmerksam — zu verfolgen. Umgekehrt ist es aber auch ungewöhnlich, daß innerhalb von Lebensgemeinschaften oder im Freundeskreis vollkommen schweigend ferngesehen wird.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-322-91650-1_10
Full citation:
Hepp, A. (1998). Fernsehaneignung und Alltagsgespräche, in Fernsehaneignung und Alltagsgespräche, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 203-210.
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