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220947

(2018) Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Mediale Transformationen

Von der Historia über Marlowe zum Wandertheater

Christoph Fasbender

pp. 91-97

Zwischen dem Tod des historischen Doctor Faustus und dem Erstdruck der Historia von D. Johann Fausten (1587), die »zu den erfolgreichsten Drucken von Prosahistorien vom 16. bis 18. Jh.« gehört (Müller 2012, 296) und seine Fama nachhaltig prägen sollte, erstreckt sich ein gutes halbes Jahrhundert. Die fünf Jahrzehnte haben die Erinnerung an einen Schwarzkünstler und Teufelsbündner namens Faust in Quellen unterschiedlicher Art wachgehalten. Dem Erstdruck der Historia »geht eine breite mündliche Überlieferung zur Faustgestalt sowie einzelner, später auf Faustus umgeschriebener Schwänke und Exempel voraus, die ihre Spuren in hsl. und gedruckten Sammelwerken, in Chronistik, magischem und astrologischem Schrifttum hinterlassen hat« (ebd., 297). Diese Quellen stehen im Spannungsfeld von theologischexemplarischer Funktionalisierung und unterhaltsamer Narrativierung, wobei die Narrativierung die werbewirksame Verdammung des Schwarzkünstlers durch die Reformationstheologen voraussetzt, ohne sich ihr zunächst entziehen zu wollen (s. Kap. 7 u. 12).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_11

Full citation:

Fasbender, C. (2018)., Mediale Transformationen: Von der Historia über Marlowe zum Wandertheater, in C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 91-97.

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