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222796

(2019) Voilà un homme, Dordrecht, Springer.

Schönheit ist ein Versprechen von Sinn

Gerhard Danzer

pp. 245-263

Die Schönheit war im 20. Jahrhundert eine Weile lang in Verruf geraten: Wer von ihr in einem naiv-selbstverständlichen Sinne sprach, geriet rasch in Verdacht, Theodor W. Adornos Verdikt von der Unmöglichkeit, nach Auschwitz weiterhin (schöne) Gedichte zu schreiben, nicht verstanden zu haben; oder man attestierte ihm eine bedenkliche Nähe zum Kitsch und damit zur Sentimentalität und Trivialität – Schönheit als Nippes und Massenware; oder der Betreffende sah sich dem Vorwurf des Eskapismus ausgesetzt – so, als ob er aus einer hässlichen Realität ins Imaginäre des Schönen fliehen wollte und sich dabei, wie Sigmund Freud es ausdrückte, des "milde berauschenden Empfindungscharakters' der Schönheit bediente. In diesem Zusammenhang galten Künstler als unseriös, sobald sie unbedenklich und unreflektiert nur das Schöne in den Mittelpunkt ihres Schaffens rückten und damit Ästhetik, Kunst und Kultur eventuell als Alibi missbrauchten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-57672-4_15

Full citation:

Danzer, G. (2019). Schönheit ist ein Versprechen von Sinn, in Voilà un homme, Dordrecht, Springer, pp. 245-263.

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