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223875

(2008) Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die "fehlende Halbsekunde"

Uwe Sander

pp. 290-293

Hertha Sturms (1984) These von der ‚fehlenden Halbsekunde" bezieht sich auf die spezifische Laufbildwahrnehmung bei der Fernsehrezeption. Das Medium Fernsehen, so die Behauptung, führe zu einer bestimmten Form medienvermittelter Wahrnehmung, die dem eigentlichen menschlichen Wahrnehmen und der üblichen gedanklichen Verarbeitung von Eindrücken nicht entspricht. Entgegen einer lebensrealen Variante menschlicher Wahrnehmung, die es gemeinhin erlaubt, eine kurze Zeit inne zu halten, um seine Erwartungen, Handlungspläne und Einschätzungen der Situation zu überdenken und zu ordnen, raubt das Fernsehen diese kurze Zeit der Reflexion bzw. inneren Verbalisierung des Geschehenen. "Ohne Medienvermittlung hat der Wahrnehmende fast in allen Situationen ein paar Halbsekunden Zeit zwischen der Erwartung eines Ereignisses und dessen Eintreffen". (Sturm 1991: 55)

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91158-8_42

Full citation:

Sander, U. (2008)., Die "fehlende Halbsekunde", in U. Sander, F. Von Gross & K. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 290-293.

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