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Königshausen & Neumann, Würzburg
2020
380 Pages
ISBN 9783826071553
Ort, Raum, Unendlichkeit
Aristoteles und Husserl auf dem Weg zu einer lebensweltlichen Raumerfahrung
Irene Breuer
Das Buch behandelt Aristoteles‘ und Husserls Auffassungen von Ort, Raum und Unendlichkeit mit dem Ziel, sie auf die lebensweltliche Welterfahrung zurückzubeziehen. Die Entwicklung dieser Begriffe bei Husserl führt von einer Raumauffassung, die den Raum als eine notwendige universale Form versteht, zu einer Priorität der lebensweltlichen Orte bzw. ‚Leiborte‘, an denen die ganze Weltordnung entspringt. Ähnlich entwickelt sich das Raumdenken von Aristoteles von einer kategorialen Interpretation des Raumes zu einer Neuauffassung vom Ort als tópos, der den eigenen Ort als qualifizierten,hemischen Ort begreift. So wird von beiden Autoren die Welt als ein kosmischer oikos verstanden, als Heimwelt, in der das Ich von seinem Urort oder topos idios eine eigene Position auf der Erde einnimmt und in einem iterierbaren Prozess des ‚In-seins‘ sich zum endlichen Weltganzen bezieht. Dabei beruht Unendliches auf dem sinnlich Wahrnehmbaren: Wie die Klärung der jeweiligen Unendlichkeitsauffassungen zeigt, kann die in Anlehnung an Aristoteles von der Autorin entwickelte Konzeption einer ‚vergänglichen Aktualisierung‘ des potentiell Unendlichen die Kluft zwischen variablem Telos und den Phasen des Konstitutionsprozesses bei Husserl überbrücken. Die Untersuchung schließt mit einer Rückbesinnung auf die existenziell lebensweltliche Erfahrung des Raumes, die leiblich affektiv verläuft, um sie schließlich am Beispiel der Architektur als Raum schaffende Disziplin fruchtbar zu machen.
Publication details
Full citation:
Breuer, I. (2020). Ort, Raum, Unendlichkeit: Aristoteles und Husserl auf dem Weg zu einer lebensweltlichen Raumerfahrung, Königshausen & Neumann, Würzburg.
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