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199509

(2013) Angst, Stuttgart, Metzler.

Man kann eine »Kulturgeschichte der Angst« kaum epochal ordnen. Bildet die Sattelzeit um 1800 hinsichtlich der Angst wirklich einen Epocheneinschnitt? Wird dies bejaht, so folgt man Parametern, die mit der Geschichte der Modernisierung verbunden sind: Werden die traditionalen von funktional differenzierten Gesellschaften systemisch unterschieden, dann ist 1800 ein Epochendatum, das auch für die Geschichte der Angst gelten muss. Wir werden zeigen, dass diese Annahme berechtigt ist. Dennoch ist dieser von Niklas Luhmann inspirierte Ansatz hinsichtlich der Geschichte von Gefühlen nur bedingt ein probater Weg; und er ist aussichtsreich eher für die Liebe als für die Angst, eher für die Sympathie als für die Wut. Sofern sich in der Moderne neue Felder der Angst und vielleicht auch neue Angsttypen ausmachen lassen, so gilt dennoch das, was eine der großen Entdeckungen Sigmund Freuds war, nämlich der Erhaltungssatz psychischer Energien.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05300-8_4

Full citation:

Böhme, H. , Bähr, A. , Briese, O. , Tallafuss-Koch, P. , Kretzschmar, D. , Payk, M. M. , Rusinek, B. , Petersen, C. , Knobloch, C. , Lickhardt, M. , Werber, N. (2013)., Kulturgeschichte der Angst, in L. Koch (Hrsg.), Angst, Stuttgart, Metzler, pp. 275-381.

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